Aurich für Gründer (Interview)

Buchhaltung selber machen oder auslagern?

?: Herr Aurich, wer sich selbstständig macht, steht meist schnell vor der Frage, wie die Buchhaltung geregelt werden soll.

A: Viele Gründer ziehen es aus finanziellen Gründen anfangs besonders vor, sich selbst darum zu kümmern. Dabei sollten sie allerdings die fachlichen Anforderungen an eine ordnungsgemäße Buchhaltung nicht unterschätzen. Buchhaltung auf eigene Faust ist nur dann eine Option, wenn man zumindest über Grundkenntnisse in diesem Bereich verfügt.

?: Wie kann man hier Wissen aufbauen?

A: Die örtlichen IHK's, aber auch Volkshochschulen und private Institute bieten Fortbildungen an, in denen man die Grundlagen im Rechnungswesen erlernen kann. Außerdem findet man online viele Artikel zu Themen wie Finanzen, Controlling und Buchführung, die einem weiterhelfen können. Es ist jedoch die Frage, ob man in Crash-Kursen oder durch Artikel tatsächlich Profi-Kenntnisse erlangt – und ob man in der Zeit, die man beim Lernen für die Buchhaltung verwendet, nicht eigentlich mehr Geld mit dem eigenen Business und seinem Kerngeschäft verdienen könnte. Hinzu kommt, dass man schon zu Beginn verschiedene Weichen stellt; wenn man hier Fehler macht, läuft der Zug zwangsläufig auf's Abstellgleis.

?: Es lohnt sich also, von Beginn an mit professioneller Hilfe zu starten?!

A: Ja, denn es ist auch zu beachten, dass der Jahresabschluss und die Steuererklärung, die dann doch der Steuerberater machen muss, eventuell aufwändiger und damit teurer werden kann, wenn die Buchhaltung zuvor nicht durch einen Experten abgewickelt wurde. Der Steuerberater begleitet den Unternehmer vor allem in allen steuerlichen Fragen. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehört aber auch die Buchhaltung für gewerbliche Mandanten.

?: Mit welchem finanziellen Aufwand muss man rechnen?

A: Ähnlich wie bei Rechtsanwälten und Ärzten gibt es bei Steuerberatern in Deutschland bestimmte Vorgaben, die in der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) gesetzlich geregelt sind. Die Honorare von Steuerberatern sind deshalb aber noch lange nicht einheitlich – die Vergütungsverordnung gibt lediglich einen groben Rahmen vor.

Die Kosten für den Steuerberater orientieren sich unter anderem am Gegenstandswert. Im Falle der Buchhaltung handelt es sich dabei um den Jahresumsatz. Dem Gegenstandswert ist eine sogenannte „volle Gebühr“ zugeordnet. Je nach Schwierigkeitsgrad bzw. Aufwand kann der Steuerberater nun diese Gebühr in einem gewissen Rahmen ausschöpfen und seinem Kunden mehr oder weniger berechnen. Nachvollziehbar wird dies, wenn man sich beispielsweise vor Augen hält, dass ein Unternehmer bei 100.000 Euro Jahresumsatz 150 Belege, aber auch 1500 Belege haben kann.

Im Vergleich zu einem Buchhaltungsbüro sind die Kosten für den Kunden beim Steuerberater meist höher. Vorteil ist allerdings, dass Sie nur einen einzigen Ansprechpartner für die laufende Buchhaltung und den Jahresabschluss bzw. Steuererklärung haben. Von Vorteil kann es darüber hinaus sein, dass der Steuerberater auch schon unterjährig während der Erstellung der Buchhaltung wertvolle steuerliche Tipps und Ratschläge geben kann.

?: Wie lässt sich durch intelligente Arbeitsteilung Zeit und Geld sparen?

A: Moderne kaufmännische Software, wie wir sie einsetzen, ermöglicht Ihnen auf der Basis von Cloud Computing ganz neue Möglichkeiten der Arbeitsteilung. Sie trauen sich ein bisschen Buchhaltung zu, brauchen aber trotzdem Unterstützung durch einen Experten? Sie können Cloud-Software dazu nutzen, Ihre Buchhaltung teilweise oder ganz selbst online zu organisieren und je nach Bedarf die Unterstützung eines Experten in Anspruch zu nehmen.

Der Clou dabei: Da die Software über das Internet genutzt wird, entfällt das lästige Hin- und Herreichen von Papieren und/oder Dateien. Sie -ggf. Ihre Mitarbeiter- und Ihr Steuerberater haben den gleichen Blick auf dieselben Zahlen und können ganz einfach online buchen, Ausgangsrechnungen schreiben, Eingangsrechnungen bezahlen, Mahnungen veranlassen und so weiter. Und ganz nebenbei sind Themen wie Updates, Datensicherung, GoBD-konforme Ablage für Sie kein Thema.

Cloud Software zusammen mit dem Steuerberater macht es also möglich, die Vorteile des Selbermachens mit denen des Auslagerns zu kombinieren! Das erweist sich gerade für Existenzgründer als kostengünstige, zeitsparende und sichere Option:

  • Sie erledigen einen Teil der Buchhaltung selbst – das spart Kosten
  • Sie holen Sie sich Unterstützung durch einen Experten – das gibt Ihnen die Sicherheit, mit einem starken Partner an der Seite alles ordnungsgemäß abzuwickeln
  • Sie haben jederzeit Zugriff auf Ihre Zahlen – und sind immer aktuell über die finanzielle Situation Ihres Unternehmens informiert

?: Herr Aurich, wir danken für das Gespräch.

A: Gerne.

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